Bamberg, 18. Oktober 2025 | Bamberger Echo — Die Bamberger CSU hat am Freitagabend Melanie Huml zur Kandidatin für das Amt der Oberbürgermeisterin nominiert – und dabei ein für die sonst als eher streitbar geltende Partei ungewöhnlich geschlossenes Bild abgegeben. Beobachter werten das kräftige Votum als Startschuss für einen „neuen Aufbruch“ der Christsozialen in der Domstadt.
Seitz: „Klares Ja zu einem neuen Aufbruch“
In seiner Begrüßungsrede stellte CSU-Kreisvorsitzender Prof. Dr. Gerhard Seitz den Anspruch der Partei klar heraus: Nach „30 Jahren des Wartens“ sei die CSU bereit, wieder Verantwortung im Rathaus zu übernehmen. Von der Versammlung solle „ein deutliches Zeichen der Geschlossenheit“ ausgehen – „ein klares Ja zu einem neuen Aufbruch für unsere Stadt“, so Seitz.
Seitz begründete den Vorschlag für Huml mit Erfahrung, Netzwerk und Führungsstärke: Die gebürtige Bambergerin kenne „die Wege nach München“, habe auf höchster Ebene Verantwortung getragen und bewiesen, „dass sie Projekte anpackt und in schwierigen Situationen die Übersicht behält“. Humls Stil beschrieb er als „verbindend, pragmatisch und lösungsorientiert“.
Mit Blick auf die Wahlziele formulierte Seitz den Anspruch offensiv: Man setze „auf Sieg, nicht auf Platz“ und wolle am 8. März 2026 – dem Internationalen Frauentag – die Stadt „wieder in die Hände einer starken CSU-Spitze“ legen. Die CSU wolle mit einer erneuerten Liste antreten und „den Menschen wieder zuhören“. Politische Sticheleien Richtung Mitbewerber sparte Seitz nicht aus, betonte aber, man bleibe „sachlich, klar und zukunftsorientiert“.
Favoritin mit München-Draht
Huml gilt im bayerischen Politikbetrieb als gut vernetzt. Ihr Vorteil, so die CSU-Lesart: das belastbare Netzwerk in die Staatsregierung, um Fördermittel und Projekte für Bamberg zu sichern. Inhaltlich nannte Seitz als zentrale Felder: bezahlbares Wohnen, ein tragfähiges Verkehrskonzept, soziale Verantwortung sowie die Stärkung der Innenstadt.
Konkurrenzfeld nimmt Gestalt an
Als weiterer aussichtsreicher Bewerber gilt der Grüne Jonas Glüsenkamp, der seine offizielle Kandidatur allerdings noch nicht bestätigt hat. Bereits nominiert sind zudem Jürgen Weichlein (BM), Sebastian Niedermaier (SPD) und Hans-Günther Brünker (VOLT). Das Feld für die OB-Wahl 2026 nimmt damit sichtbar Konturen an.
Die wichtigsten Aussagen aus der Seitz-Rede (Auswahl)
- „Die CSU ist bereit, wieder Verantwortung im Bamberger Rathaus zu übernehmen.“
- „Von dieser Versammlung soll ein deutliches Zeichen der Geschlossenheit ausgehen.“
- „Melanie Huml bringt Erfahrung, Haltung und Vernetzung mit, die Bamberg jetzt braucht.“
- „Wir setzen bei der anstehenden Wahl auf Sieg, nicht auf Platz.“
- „Am 8. März 2026 wollen wir die Stadt wieder in die Hände einer starken CSU-Spitze legen.“
Ausblick
In den kommenden Wochen will die CSU mit ihrem Kreisvorsitzenden Prof. Gerhard Seitz und der frisch gekürten OB-Kandidatin ihre Stadtratsliste präsentieren und thematische Schwerpunkte schärfen. Für Gerhard Seitz und Melanie Huml beginnt nun die Phase, Profil und Programm für Bamberg zu konkretisieren – und die geschlossene Aufbruchsstimmung aus der Nominierung in einen tragfähigen Wahlkampf zu überführen. Ob das gelingt, entscheidet sich spätestens am 8. März 2026 an den Urnen.
Foto: CSU Chef Prof. Gerhard Seitz und OB-Kandidatin Melanie Huml
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