Ein wunderbares, verlängertes Wochenende liegt hinter uns. Es Schorschla ist noch ganz hin und weg. Dieses frische Grün in unseren Gärten und Wäldern, dazu das Blütenmeer aus Magnolien, Kirschbäumen und ersten Frühlingsboten. Da geraten nicht nur Naturburschen und Blumenmädchen ganz schnell ins Schwärmen. Die Social-Media-Accounts platzen vor Schnappschüssen vom letzten Spaziergang durch die Heimat, der „Urlaub vor der eigenen Haustür“ war nie schöner als an diesem verlängerten Osterwochenende.

Wie gut sie doch uns allen tut, diese vielzitierte Aufbruchsstimmung. Es ist im Grunde ein Kreislauf des Glücks: Das Wetter ist zu schön, um einfach nur drinzusitzen. Das haben wir in den vergangenen Monaten ohnehin viel zu lange machen müssen. Wer aber mit guten Freunden im Garten grillt und bei Bier, Wein oder auch Limonade und Wasser die ersten und letzten Sonnenstrahlen des Tages genießt, der schaut keine Nachrichten. Kein Trump. Kein Krieg. Kein Regierungschaos. Dafür: Grillrezepte. Ausgehtipps. Neue Cocktails. Urlaubspläne. Ein ganz anderes Leben. Nicht nur der Garten blüht auf. Sondern auch die Menschen. Wunderbare Momente. Frohe Ostern!

Es Schorschla hat es wirklich genossen, diese ganz entspannte Auszeit. Und sich auch viele Gedanken gemacht. Wieso schaffen wir das nicht viel öfters, diesen tristen Alltag mit all den negativen Meldungen, gegen die wir ohnehin machtlos sind, fern von uns zu halten? Wieso lassen wir uns von machtgierigen Idioten, die viele tausend Kilometer von uns entfernt leben und handeln, unseren Alltag vermiesen?

Ja, die eine oder andere Entscheidung mag auch Einfluss auf unser eigenes Leben haben. Aber wir können es meist nur akzeptieren und uns damit arrangieren. Ändern werden wir einen Herrn Trump, einen Herrn Putin, einen Elon Musk oder einen Herrn Erdogan ohnehin nicht. Auch nicht, wenn wir uns über ihr Handeln und ihren Größenwahn ärgern, Trübsal blasen und vor Wut aus der Haut fahren könnten. Nein, das bringt alles nichts. Tatsache ist: Uns geht es viel besser, wenn wir vieles ignorieren oder zumindest verdrängen.

Da kommt die Geschichte vom mündigen Bürger ins Spiel. Nein, wir dürfen das nicht mit uns machen lassen. Die wollen uns für dumm verkaufen. Wir müssen für unsere Rechte kämpfen. Skandal. Raus auf die Straße. Das lassen wir uns nicht bieten.

Es sind wilde, gefährliche Zeiten. Ist läuft vieles unrund, irgendwie hat man das Gefühl, dass überall, rund um den Globus, die falschen Personen an den entscheidenden Positionen sitzen. Ist das so, oder lassen wir uns durch manipulierte oder zumindest vorsortierte und einseitig beleuchtete Nachrichten nicht auch (zu) schnell negativ beeinflussen? Diese Frage kann und muss jeder für sich selbst beantworten.

Es Schorschla hat bei all dem Sonnenschein, den blühenden Pflänzchen und den angenehmen Temperaturen einmal mehr für sich entschieden, dass es noch etwas optimistischer ins Frühjahr starten wird. Und hofft darauf, dass seine Familie, Freunde, Bekannte, Kollegen und Kolleginnen, eben sein privates Umfeld oder – wie es neudeutsch heißt – sein „sozialer Konvoi“ bei diesem Projekt mitziehen werden. Wir brauchen einfach mehr gute Laune und weniger Gejammer – auch wenn das nicht immer einfach ist. Das Osterwochenende ist leider vorbei. Aber der Frühling hat eben erst begonnen. Am Wochenende lockt zum Beispiel der Tag der offenen Gärtnereien in die Natur. Das Motto lautet: „Bamberg blüht!“ Wie schön!