Die jährliche bundesweite Woche der Seelischen Gesundheit, die im Oktober stattfand, rückte dieses Jahr unter dem Motto „Lass Zuversicht wachsen – Psychisch stark in die Zukunft“ das oft unterschätzte Thema der psychischen Gesundheit in den Fokus. Angesichts steigender psychischer Belastungen, insbesondere bei jungen Erwachsenen, betont die Kampagne die Notwendigkeit, Wissen über psychische Gesundheit zu fördern und Hilfsangebote zugänglich zu machen. Ziel ist es, die Bevölkerung zu befähigen, Anzeichen von Überlastung frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die seelische Widerstandsfähigkeit zu stärken.
Key Takeaways
- Ein Mangel an Wissen über psychische Gesundheit ist weit verbreitet, was die frühzeitige Erkennung und Bewältigung von Problemen erschwert.
- Junge Menschen sind besonders von psychischen Belastungen wie Ängsten betroffen, die durch familiäre Konflikte, sozialen Druck und hohe Erwartungen verstärkt werden.
- Präventive Maßnahmen und die Stärkung der psychischen Gesundheitskompetenz sind entscheidend, um die seelische Widerstandsfähigkeit zu fördern.
- Institutionen wie Kitas und Schulen spielen eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Wissen und der Bereitstellung von Unterstützungsangeboten.
- Alltägliche Veränderungen wie Bewegung, Schlafhygiene, Stressabbau und soziale Kontakte können die seelische Gesundheit aktiv stärken.
Die Herausforderung: Mangelndes Wissen und Stigmatisierung
Eine Untersuchung zeigt, dass fast 90 Prozent der Bevölkerung eine geringe Kompetenz im Bereich der seelischen Gesundheit aufweisen. Viele Menschen haben Schwierigkeiten, Informationen über psychische Gesundheit kritisch zu bewerten und zu erkennen, wann professionelle Hilfe notwendig ist. Diese Wissenslücke, gepaart mit Scham und Unsicherheit, führt dazu, dass psychische Belastungen oft zu lange privat bleiben. Die Kampagne betont daher die Wichtigkeit, fundiertes Wissen über psychische Krankheiten, Hilfssysteme und Anlaufstellen zu vermitteln und gleichzeitig stigmatisierende Einstellungen abzubauen.
Fokus auf junge Menschen und ihre Bedürfnisse
Die Bedürfnisse psychisch belasteter junger Menschen standen 2025 besonders im Mittelpunkt der Aktionswoche. Ängste, ausgelöst durch familiäre Konflikte, Erwartungsdruck durch soziale Medien oder gesellschaftliche Ansprüche, beeinträchtigen die Lebensqualität dieser Generation erheblich. Es ist entscheidend, dass junge Menschen wissen, dass sie in Krisen nicht allein sind und es Unterstützung gibt. Initiativen wie die Digitale Selbsthilfekontaktstelle DISEKO bieten Plattformen für Austausch und Hilfe. Kitas und Schulen werden als wichtige Orte identifiziert, um alle Kinder und Jugendlichen zu erreichen und sie über mentale Stärke sowie konkrete Unterstützungsangebote zu informieren.
Aktive Stärkung der seelischen Gesundheit im Alltag
Die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) kann durch gezielte Veränderungen im Alltag gesteigert werden. Dazu gehören:
- Bewegung: Ein aktiver Lebensstil mit regelmäßiger körperlicher Aktivität, sei es Radfahren oder Sport, steigert das allgemeine Wohlbefinden.
- Schlaf: Eine gute Schlafhygiene ist essenziell für die Stimmungsregulation.
- Stressbewältigung: Entspannungsverfahren helfen, zur Ruhe zu kommen und belastenden Stress abzubauen.
- Achtsamkeit: Bewusstes Wahrnehmen der eigenen mentalen Verfassung fördert die Selbstkenntnis.
- Soziale Kontakte: Die Pflege von Freundschaften und ein unterstützendes soziales Umfeld sind eine wichtige Grundlage für die seelische Gesundheit.
Aufklärungsaktionen wie „Mental stark beginnt leise“ bieten leicht verständliche Informationen, Selbsttests und Experteninterviews, um die persönliche Resilienz zu fördern.
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